Weg im Wald zwischen Bad Iburg und Borgholzhausen

Hermannsweg, 4. Etappe: Von Bad Iburg nach Borgholzhausen

Das war dann schon ein bisschen anstrengend heute. 25,3 Kilometer, also doch noch mal mehr als gestern. Und vor allem ging es auch endlich mal ein bisschen auf und ab. 1.750 Höhenmeter habe ich so angesammelt.

Das Hotelzimmer in Borgholzhausen ist eher ein Gartenverschlag, und Essen gibt’s im Hotel auch nicht. Na ja, also ab um die Ecke in die erstbeste Pizzeria. Viel Auswahl hast du hier eh nicht.

Die heutige Etappe war die bisher naturbelassenste und einsamste. Man könnte auch sagen: die Pesto-Passage. So viel Bärlauch habe ich meinen Lebtag noch nicht gesehen.

Weg im Wald, gesäumt von dicht wachsendem Bärlauch
Pesto-Passage: Bärlauch, so weit das Auge reicht.
Fast die ganze Zeit war ich im Wald unterwegs und traf kaum eine Menschenseele. Herrlich! Auch der Weg selbst war ansatzweise wild. Endlich mal ein paar mehr Huckel, stehende Pfützen in Treckerreifenfurchen und Fußangeln. Na ja, richtig wild ist anders. Aber nach den vielen Asphaltwegen und gut ausgebauten Wanderautobahnen der vergangenen Tage eine eindeutige Steigerung. Ich habe den Eindruck: Der Hermann wird allmählich verwegener.

Zwei Ponys auf der Weide, im Hintergrund Rapsfeld
Land-Idyll nahe der Noller Schlucht
Gestern dachte ich, was die Bäume wohl zu erzählen hätten, wenn sie sprechen könnten. Heute kamen mir die Muscheln in den Sinn. Schließlich trampelte ich denen heute die ganze Zeit auf der Mütze rum. Na ja, die sind schon zig Millionen Jahre tot und hinreichend fragmentiert, können sich also nicht mehr beschweren. Das „Gebirge“ hier besteht zu großen Teilen aus Kalkstein. Auf weiten Teilen des Kamm-Weges lugten zahllose weiße Steine aus dem Boden hervor. Besonders augenscheinlich wird die geologische Geschichte der Region an den Wurzeltellern umgestürzter Bäume.

Typischer Wurzelteller mit reichlich eingelagerten Kalksteinen
Typischer Wurzelteller mit reichlich eingelagerten Kalksteinen
Einen guten Blick aufs Ganze bekommt man von den beiden Aussichtstürmen aus, die heute auf meinem Weg lagen, dem Turm auf der Steinegge und dem Luisenturm. Wenn nur die steilen Treppen nicht wären. Aber ich habe sie mir trotzdem gegeben. Beide.
Blick vom Aussichtsturm auf der Steinegge
Blick vom Aussichtsturm auf der Steinegge

Das Ziel fest im Blick: Borgholzhausen, fotografiert vom Luisenturm
Das Ziel fest im Blick: Borgholzhausen, fotografiert vom Luisenturm
volle Distanz: 25.29 km
Maximale Höhe: 318 m
Minimale Höhe: 103 m
Gesamtanstieg: 867 m
Gesamtabstieg: -889 m

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